Pressekonferenz: Aktivlotsinnen informieren über die Potenziale des Ausstiegsmanagements

 

Viele Betriebe stehen vor der Herausforderung wertvolle Mitarbeiter*innen in die Pension verabschieden zu müssen. Mittels einer aktiven Begleitung können viele Potenziale dieses Prozesses gehoben werden und die betroffene Person wie auch die Unternehmen profitieren.

Als Spezialist*innen auf diesem Gebiet informierten die FAB Aktivlotsinnen Anfang Oktober gemeinsam mit Vertreter*innen der Stadtgemeinden Bruck/Mur und Kapfenberg sowie der WKO Bruck-Mürzzuschlag, Medienvertreter*innen über Nutzen und Vorteile sich in diesem Bereich zu engagieren.

 

Mehr dazu in der folgenden Presseunterlage, vom 5. Oktober 2020

 


Nutzen und Vorteile eines gelungenen Ausstiegsmanagements für die Diamanten der Wirtschaft

 

Die Aktivlotsinnen Kapfenberg & Bruck/Mur luden am 5.Oktober 2020 zur 2. Pressekonferenz in den schönen Ratsaal der Stadtgemeinde Bruck/Mur.

Andrea Winkelmeier - Vizebürgermeisterin der Stadtgemeinde Bruck/Mur -  begrüßte mit einem sehr persönlichen Erfahrungsbericht, da Sie selbst betroffen durch den Dschungel des Pensionsjargons wie Altersteilzeit wichtige Entscheidungen treffen musste. Sie hätte sich mehr als einmal eine Unterstützung zu diesem wichtigen Thema gewünscht. Die neue Generation kann so vieles und macht viel anders, der Austausch mit der älteren Generation jedoch vervollständigt die wertvollen Synergien für die Unternehmen.

Die großen Potenziale einer aktiven Begleitung von langjährigen Mitarbeiter*innen im Übergang zur Pension können viele neue Trends rund um die Arbeit gut bereichern. Es sind vor allem die großen Erfahrungsreichtümer langjähriger Facharbeiter*innen, die es gilt wie einen Schatz zu erhalten. Der Wissenstransfer kann auch Sinnstiftung für die Menschen in der neuen Lebensphase darstellen und ist das wahre Kapital einer Firma, so die Aktivlots*innen. Zudem können neue Möglichkeiten geschaffen werden, wenn die nächste Generation einen anderen Wertezugang zur Arbeit hat und andererseits die leistungsorientierte Generation aus der Pension zurückblickt und für Beratung, Einschulung, Organisation von Betriebsveranstaltungen und vielem mehr gerne ihre erfahrenen, verlässlichen Hände reicht. Nicht ohne Grund gibt es auch verschiedene Unterstützungsleistungen für Betriebe, die sich mit diesem Thema näher auseinandersetzen.

Der Bildungssprecherin des Fachausschusses der WKO Regionalstelle Bruck-Mürzzuschlag und Unternehmerin, Frau Barbara Abel war es ein wichtiges Anliegen, die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Sichtweise darzustellen. Der Bedarf ist groß in der Region, viele Betriebe stehen vor der Herausforderung wertvolle Mitarbeiter*innen in die Pension verabschieden zu müssen. Die jungen Menschen haben Work-Life Balance ganz anders im Fokus und auch einen anderen Zugang zu neuen Arbeitszeitmodellen. Der Weg zu einem gelungenen Ausstiegsmanagement muss zudem leistbar sein und daher passt die Zusammenarbeit mit den Aktivlotsinnen hervorragend zum neuen Arbeitsprogramm der WKO.

GRin und Frauenreferentin der Stadtgemeinde Bruck/Mur, Silke Reitbauer-Rieger wies auf das magische Datum des 30.Juli hin. Der Equal Pension Day markiert jenen Tag, an dem Männer bereits so viel Pension erhalten haben, wie Frauen erst bis Jahresende erhalten haben werden. In der Steiermark war der heurige Equal Pension Day bereits am 24. Juli. Das heißt: Frauen bekommen in der Steiermark um 43,40 Prozent weniger Pension und müssen mit demselben Betrag 160 Tage länger auskommen als Männer! Damit ist Armut im Alter eindeutig weiblich und es gehört dringend gegengesteuert.  Vor allem die Lösungsansätze wie Lohntransparenz – gleicher Lohn für gleiche Arbeit und Aufklärungsarbeit bereits in den Schulen, indem Jugendliche über die Gefahren der Teilzeitarbeit und fehlenden Beitragsjahren informiert werden – sind der neuen Frauenreferentin ein wichtiges Anliegen.

Die Altersarmut ist weiblich, bestätigte auch Frau Vukelic-Auer, MBA Abteilungsleiterin des Sozialwesens und Bürgerbüros, die sich seit Jahrzenten verstärkt um Unterstützungsmöglichkeiten der Bürger*innen vor Ort einsetzt. Sie sieht die Dringlichkeit des politischen Positionspapieres der Aktivlotsinnen mehr als gegeben, denn gerade Pensionist*innen mit Ausgleichszulage, die sich gerne etwas dazuverdienen möchten werden wieder bestraft, da sie bei einem Zuverdienst ihre Unterstützungen verlieren = eine doppelte Bestrafung von Menschen, die ihr Leben lang gearbeitet haben. Auch der Zugang zu gesundheitsfördernden Maßnahmen wird diesen Personen erschwert. Damit werden die Sozialbudgets belastet, obwohl gerade diese Menschen gerne noch ihren Beitrag leisten würden.

Dr.in Martina Schröck sprach von den Erfahrungen die sich aufgrund der Fokusgruppen in dem Projekt aufzeigten und bestätigte nochmals Armut im Alter ist weiblich, dies war ja ein Hauptanlass des Projektantrages beim Land Steiermark. Die Zukunft von älteren AN*innen kann in innovativen Ansätzen liegen, Projekte wie das sehr erfolgreiche Karriereguiding in Graz, welches bald in die Obersteiermark gebracht wird, können die Wirtschaft mit den Menschen erfolgreich verbinden und sich gegenseitig nutzen. 

Die Pressekonferenz endete mit dem Aufruf an Unternehmen, sich gerade in diesen Zeiten mit einem gelungenen Ausstiegsmanagement zu beschäftigen – die Erstberatung ist kostenlos. Die Aktivlotsinnen Kapfenberg und Bruck/Mur maßschneidern optimale Lösungen und freuen sich auf diese Aufgabe:
Susanna Dellanoi 0664/8542833 und Anita Oswald 0664/88618977.   

Foto FAB / v.l.n.r.: Silke Reitbauer-Rieger (GRin und Frauenreferentin Stadtgemeinde Bruck/Mur),  Dr.in Martina Schröck (GFL FAB Steiermark und Kärnten), Barbara Abel ( Bildungssprecherin WKO Bruck-Mürzzuschlag), Andrea Winkelmeier (Vizebürgermeisterin Stadtgemeinde Bruck/Mur), Susanna Dellanoi (Aktivlotsin), Monika Vukelic-Auer, MBA (AL Bürgerbüro und Sozialwesen), Anita Oswald (Aktivlotsin), Sonja Häuselhofer (Fachbereichsleiterin Bürgerservice der Stadtgemeinde Bruck/Mur © Stadt Bruck/Michael Maili)